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Ackerbauinfos

Raps

An einzelnen Standorten ist es in den letzten Tagen zu Überschreitungen der Schadschwellen bei Stängelschädlingen gekommen.

·       Gefleckter Kohltriebrüssler > 15 Käfer in der Gelbschale innerhalb von 3 Tagen

·       Großer Rapsstängelrüssler > 5 Käfer in der Gelbschale innerhalb von 3 Tagen

Der Große Rapsstängelrüssler muss bei Überschreitung der Schadschwelle zügig bekämpft werden, da er innerhalb von 2-3 Tagen zur Eiablage kommt. Der gefleckte Kohltriebrüssler macht zuerst einen Reifungsfraß, deshalb kann die Bekämpfung hier auch noch ein paar Tage hinaus gezögert werden. 

An einigen Schlägen kommt es auch bereits zum Zuflug von Rapsgflanzkäfern. Da der meiste Raps bereits ins Knospenstadium geht, kontrollieren Sie auch hier den Befall an den Pflanzen (an 5 Stellen im Schlag jeweils 5 Pflanzen). Die Schadschwelle liegt hier bei 

·       > 10 Käfer pro Pflanze bei guten Rapsbeständen oder

·       > 5 Käfer pro Pflanze bei schwachen Rapsbeständen.

Wenn die Knospen sichtbar und Rapsglanzkäfern ebenfalls zugeflogen sind, sollte bei Überschreitung der Schadschwelle Trebon 30 EC eingesetzt werden, ansonsten können noch die bekannten Typ2-Pyrethroide eingesetzt werden.

Die Durchführung einer Wachstumsreglermaßnahme ist momentan nur in den seltensten Fällen notwendig. Der Raps leidet unter den fehlenden Niederschlägen (+ Nährstoffverfügung) und zeigt das mit sehr verhaltenem Wachstum.

Achtung: Bei der Zugabe von Azolfungiziden verändert sich die Bienengefährlichkeit der Insektizide!

Eine Behandlung ist nur bei Überschreitung der Schadschwellen nötig! Bitte achten Sie besonders in den Schutzgebieten auf die Einhaltung des IPS+ und dokumentieren Sie im Falle einer Behandlung die Überschreitung der Schadschwelle. Die Dokumentation kann z.B. mit diesem Formblatt erfolgen:

https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/site/pbs-bw-mlr/get/documents_E551782550/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Arbeitsfelder/Pflanzenschutz/Integrierter%20Pflanzenschutz/Zus%C3%A4tzliche%20landesspezifische%20Vorgaben/Ma%C3%9Fnahmenbl%C3%A4tter%20Ackerbau_DL/A_Rapssch%C3%A4dlinge%20-%20Dokumentation%20der%20%C3%9Cberwachungsma%C3%9Fnahmen.pdf


Wintergetreide

Achten Sie besonders auf vorhandenen Ackerfuchsschwanz. Bei starkem Besatz sollte eine Bekämpfung mit Herbiziden sollte stattfinden, bevor der Ackerfuchsschwanz Bestockungstriebe gebildet hat. 

Achten Sie zur Vermeidung von Resistenzen auf gute Anwendungsbedingungen:

·       Luftfeuchtigkeit > 60% (Anwendung am frühen Morgen oder späten Abend), 

·       Aufwandmenge angepasst (nicht zu stark reduziert), 

·       gute Benetzung der Pflanzen (Doppelflachstrahldüsen, Wassermenge angepasst) 

·       keine hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, 

·       keine starken Nachtfröste (bis ca. -3°C können toleriert werden) 

·       bei gestressten Beständen, z.B. auch nach dem Anwalzen, sollte noch einige Tage mit einer Behandlung abgewartet werden

In Wintergerste kann nur mit 1,2 l/ha Axial 50 nachbehandelt werden, ist der Fuchsschwanz allerdings schon weit entwickelt reicht die Wirkung oft nicht aus.

In Winterweizen ist die Auswahl größer: Atlantis flex, Avoxa, Broadway, Niantic, etc. Die stärksten Mittel, sofern keine Resistenzen vorhanden, sind Atlantis flex mit 330 g/ha und Niantic mit 500 g/ha + jeweiligem Zusatzstoff. Eine Zugabe von 30 l/ha AHL oder 10 kg/ha SSA ist möglich und verbessert die Wirkung, allerdings kann die Kulturverträglichkeit bei suboptimalen Bedingungen leiden.

In Dinkel stehen nur Atlantis flex, Attribut, Axial 50 und Broadway zur Verfügung. Beachten Sie die Sortenverträglichkeit und die reduzierten Aufwandmengen von z.B. max. 200 g/ha Atlantis flex oder 60g/ha Attribut.

Die gelegentlich angefragte Zumischung von CTU ist auf drainierten Flächen nicht erlaubt und bei den derzeit abgetrockneten Böden nicht sinnvoll da der Wirkstoff auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen ist.

 

Sommergetreide

Bei der aktuellen Witterung ist es ratsam, mit den Herbizidmaßnahmen bis zum Nachauflauf zu warten. Wer die Möglichkeit hat, kann im Sommergetreide bei guten Bedingungen auch viele Unkräuter mit dem Striegel bekämpfen.

 

Leguminosen 

Die Anwendung von Vorauflaufherbiziden in Erbsen und Ackerbohnen sollte möglichst kurz nach der Saat auf gewalzten und feuchten Boden erfolgen. Auf Regen zur Anwendung zu Warten ist bei der aktuellen Vorhersage nicht sehr erfolgversprechend. Spritzen Sie möglichst abends mit höherer Wasseraufwandmenge oder in den frühen Morgenstunden. Mögliche Mittel und Kombinationen finden Sie auf Seite 70 im gelben Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2022“. 

Bewährt haben sich Bandur, Stomp Aqua+Spectrum oder Spectrum plus. Spectrum plus darf nicht auf drainierten Flächen eingesetzt werden, kann in Erbsen aber auch im Nachauflauf eingesetzt werden. Im Vorauflauf kann auch gestriegelt werden.

 

Düngung

Bis 31.März 2022 müssen für den gesamten Betrieb die Summen des Düngebedarfs für Stickstoff und Phosphat im Jahr gebildet werden. Diese muss dann den im Jahr 2021 ausgebrachten Nährstoffmengen gegenübergestellt werden.

 

Veranstaltungen 

Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz

06. April 2022, 10 Uhr und 19 Uhr in Gäufelden-Tailfingen

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz der Landratsämter Böblingen und Tübingen lädt alle Landwirte und Interessierte zur Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am Mittwoch, 06. April 2022, um 10 Uhr und um 19 Uhr auf dem Zentralen Versuchsfeld in Gäufelden-Tailfingen ein.  

Im Mittelpunkt stehen die aktuell anstehenden Maßnahmen in Getreide, Raps und Körnerleguminosen sowie die aktuell angebauten Sorten. Die Veranstaltung wird als zweistündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt.

 Anmeldungen bitte mit Name, Anschrift und E-Mail-Adresse unter Tel. 07031 663-2330 oder landwirtschaft-naturschutz@lrabb.de. 

Das Versuchsfeld ist wie folgt zu erreichen: Von Herrenberg in Richtung Gäufelden bis zur Ausfahrt „Öschelbronn / Tailfingen“. Dann links ab in Richtung Tailfingen und in den ersten asphaltierten Feldweg rechts abbiegen.

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