Getreide
Je nach Standort befinden sich die ersten Sommergersten-Bestände im Grannenspitzen/Beginn Ährenschieben. Die aktuell strahlungsreiche Witterung begünstigt die Ramulariaausbreitung. Wenn sich bisher unbehandelte Bestände im Grannenspitzen befinden kann jetzt eine Abschlussbehandlung mit dem Partner Folpan 500SC mit 1,2 l/ha erfolgen um die Wirkung gegen Ramularia abzusichern. Bei den Fungizidpartnern kann die Aufwandmenge ebenfalls auf ca. 80% im Vergleich zur Wintergerste reduziert werden, z.B. 1 l/ha Ascra Xpro, 0,8 l/ha Elatus Era, 1,2 l/ha Balaya, Revytrex oder Jordi. Wenn kein Folpet (Wirkstoff in Folpan) eingesetzt wird, empfiehlt sich die Wirkstoffmenge von Prothioconazol auf ca. 230 g/ha zu erhöhen, z.B. durch Zugabe von 0,2 – 0,3 l/ha Proline, Abran, Pecari, etc. Wenn im verwendeten Mittel Mefentrifluconazol („Revysol“ in Balaya, Revytrex) eingesetzt wird können ca. 125 g/ha Prothioconazol (0,5 l/ha Abran, etc.) zugemischt werden.
Insektizide gegen Getreidehähnchen sind derzeit nicht notwendig. Es finden sich zwar Eier und Larven in den Beständen, die Bekämpfungsrichtwerte von 1 Larve/Ei je Halm oder 20% geschädigter Blattfläche wurden aber noch weit unterschritten. Dies trifft auch bei anderen Getreidearten zu.
Mais
Bei bisher nicht behandelten Beständen können jetzt die Nachauflaufbehandlungen mit blattaktiven Mitteln erfolgen. Der Mais ist jetzt grün und hat eine ausreichende Wachsschicht gebildet. Die Kulturverträglichkeit ist bei Anwendungen zwischen 2- und 4-Blattstadium in der Regel am höchsten. Mögliche Mittel und Aufwandmengen sind auf den Seiten 72-75 des gelben Hefts Ackerbau und Grünland 2023 zu finden. Bei breiter Mischverunkrautung haben sich z.B. MaisterPower oder Elumis + Peak bewährt. Bei bekannten Problemen mit Schadhirsen empfiehlt sich der Zusatz von Spectrum oder Dual Gold mit ca 1l/ha Aufwandmenge um auch spätere Auflaufwellen abzudecken. Achten Sie auf die verschiedenen Auflagen der Mittel, z.B. Gewässerabstände.
Herbizid „ZAKO“
Das BVL hat darüber informiert, dass es sich bei dem Herbizid ZAKO (Zul.-Nr.: 034145-00/039, Parallelimport zu Bandur) mit dem Wirkstoff Aclonifen um eine Fälschung handeln kann. Das Mittel wurde vom BVL gesperrt. Nachweislich ist die Chargennummer 20230216 mit dem Herstellungsdatum FEB/2023 betroffen. Es sind 2 andere herbizide Wirkstoffe enthalten, diese können Kulturschäden verursachen. Haben Sie das Mittel ZAKO gekauft oder schon ausgebracht, melden Sie sich bitte bei uns um eine Überprüfung auf die vorhandenen Wirkstoffe und auch die Verträglichkeit in der Kultur durchzuführen.
Veranstaltungen
Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Sorten
14. Juni 2023, 10 Uhr und 19 Uhr in Gäufelden-Tailfingen
Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz der Landratsämter Böblingen und Tübingen lädt alle Landwirte und Interessierte zur Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am Mittwoch, 14. Juni 2023, um 10 Uhr und um 19 Uhr auf dem Zentralen Versuchsfeld in Gäufelden-Tailfingen ein.
Im Mittelpunkt stehen die aktuell angebauten Sorten in Getreide, Raps, Körnerleguminosen und Mais hinsichtlich Ertrag, Krankheitsanfälligkeit und Standfestigkeit sowie der Pflanzenschutz und die aktuell anstehenden Maßnahmen. Die Veranstaltung wird als zweistündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt. Es ist keine Anmeldung erfordelich.
Das Versuchsfeld ist wie folgt zu erreichen: Von Herrenberg in Richtung Gäufelden bis zur Ausfahrt „Öschelbronn / Tailfingen“. Dann links ab in Richtung Tailfingen und in den ersten asphaltierten Feldweg rechts abbiegen.
Feldtag Pflanzenschutzmittelreduktion
07. Juni 2023 von 18.30 - 20.30 Uhr in Jettingen (Höhenhöfe 6, 71131 Jettingen-Oberjettingen)
Informationsveranstaltung zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau. MIt Vorstellung der Versuche im Winterraps, mechanische Unkrautregulierung und Beisaaten, Winterweizen und Mais sowie mechanische Unkrautregulierung und weitere Einsparungsversuche.
Veranstaltung kann als zweistündige Sachkundefortbildung Pflanzenschutz angerechnet werden.