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Ackerbauinfos

Raps

Der Raps befindet sich derzeit je nach Standort und Sorte im Blühbeginn bis Übergang zur Vollblüte. Die Prognosemodelle zeigen derzeit eine ansteigende Infektionsgefahr für Sklerotina. Liegt der Anbau einer Sklerotina-anfälligen Kultur (z.B. Raps, Soja, Erbsen, Ackerbohnen, Kartoffeln, Sonnenblumen) 4 oder mehr Jahre zurück, besteht ein geringeres Infektionsrisiko. 

Zur Behandlung in Schutzgebieten (Landschafts-, FFH-, Vogelschutzgebiete,…) ist neben der Warndienstnutzung auch die Nutzung eines Prognosemodells notwendig. Nutzen Sie in diesem Fall die schlaggenaue Sklerotinia-Prognose unter www.isip.de. Eine Anmeldung und Nutzung ist für Betriebe in Baden-Württemberg kostenlos.

Bei Bedarf stehen Fungizide laut Tabelle 44 auf S. 86 im gelben Heft zur Verfügung. Zur Reduzierung von Durchfahrtsverlusten und zum Schutz von Honigbienen und anderen Nützlingen sollten alle Mittel nur in den Abendstunden eingesetzt werden. Eine Insektizidmaßnahme gegen Schotenschädlinge ist in unserem Gebiet meist nicht notwendig. Auch der Rapsglanzkäfer macht ab Blühbeginn keinen Schaden mehr.

Als Ergänzung kann in der Blüte auch noch eine geringe Menge Bor (1-1,5 l) mitgenommen werden.

Wintergetreide

Der Krankheitsdruck ist durch die feuchte Witterung bisher etwas höher als die letzten Jahre. Die Wintergerste schiebt in frühen Beständen zum Teil schon das Fahnenblatt. Spätere Bestände befinden sich in BBCH 32 bis 33. Sollten in den späten Beständen Netzflecken oder Rhynchsporium auftreten, kann eine Fungizidbehandlung z.B. mit Input Triple, Input Classic, Balaya oder ähnlichem nötig sein. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 20% befallenen Pflanzen. Ermittelt wird er an den 3 obersten Blättern anhand einer Linienbonitur im Bestand (5 Pflanzen an mind. 5 Stellen alle 20 Schritte). Die Aufwandmengen können bei einer frühen Behandlung im Schossen reduziert werden, wenn eine weitere Behandlung gegen Ramularia ca. in BBCH 49 folgt. Hier können auch noch Wachstumsregler wie z.B. Moddus oder Prodax zugemischt werden.

In den frühen Beständen, in denen bereits das Fahnenblatt sichtbar ist, ist auch eine vorgezogene Abschlussbehandlung ab BBCH 39 möglich. Zum Ramulariaschutz wird eine Zumischung von 1,0-1,5 l/ha Folpan + z.B. Elatus Era, Ascra Xpro u.a. empfohlen. 

Der Winterweizen und Dinkel befindet sich im Schossen. Auch hier findet man oft in den unteren Blattetagen Infektionen mit Septoria, die sich teilweise bis auf die jüngsten Blätter ausgebreitet haben. Wenn der Bekämpfungsrichtwert (20% befallenen Pflanzen an den oberen 3 Blättern) überschritten ist, kann wie in der Wintergerste eine Fungizid-Vorlage mit einer reduzierten Aufwandmenge nötig sein. Auch in diesem Fall können in lageranfälligen Beständen (lageranfällige Sorte, Einsatz von Wirtschaftsdünger) Wachstumsregler (vgl. Tab. 19, S. 42 im gelben Heft) zugemischt werden. Die Aufwandmengen können beim Weizen in der Regel aber reduziert werden. Im Dinkel sollte vor allem auf guten Standorten und langstrohigen Sorten die Aufwandmenge mit Wachstumsreglern nicht reduziert werden. Auf schwächeren Standorten und bei kurzstrohigen Sorten ist die Lagergefahr beim Dinkel geringer.

Sommergetreide

Im Sommergetreide laufen durch die derzeit feuchte Witterung Unkräuter und Ungräser gut auf. Wo noch nicht geschehen, kann eine Behandlung mit den bewährten Mitteln durchgeführt werden (Mittel siehe gelbes Heft S. 52 - 54).



Veranstaltungen

Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz

03. Mai 2023, 10 Uhr in Gäufelden-Tailfingen

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz der Landratsämter Böblingen und Tübingen lädt alle Landwirte und Interessierte zur Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am Mittwoch, 03. Mai 2023, um 10 Uhr auf dem Zentralen Versuchsfeld in Gäufelden-Tailfingen ein.

Im Mittelpunkt stehen die aktuell anstehenden Maßnahmen in Getreide, Raps, Mais und Körnerleguminosen sowie die aktuell angebauten Sorten. Die Veranstaltung wird als zweistündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt. 

Das Versuchsfeld ist wie folgt zu erreichen: Von Herrenberg in Richtung Gäufelden bis zur Ausfahrt „Öschelbronn / Tailfingen“. Dann links ab in Richtung Tailfingen und in den ersten asphaltierten Feldweg rechts abbiegen.

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