Raps
Im Moment ist
der Schädlingsdruck nicht sehr hoch. Kontrollieren Sie weiterhin Ihre Bestände.
Rapsglanzkäfer können nur mit Pyrethroiden Klasse I (z.B. Mavrik (B4), Trebon (B2)) oder
Neonicotinoiden (Biscaya (B4), Mospilan SG (B4), Danjiri (B4)) bekämpft werden. Die Mittel Plenum und Avaunt sind B1-Mittel und
dürfen nur in nicht blühenden Beständen angewendet werden. Sobald der Raps zur Blüte kommt, ist in der Regel keine
Bekämpfung des Rapsglanzkäfers mehr notwendig.
Vereinzelt
wurden diese Woche auch Kohlschotenrüssler gefunden. Bisher ist der Druck aber sehr gering. Sollte die Schadschwelle
überschritten sein, können Kohlschotenrüssler mit Pyrethroiden (z.B. Karate Zeon, Lambda WG usw.) bekämpft
werden.
Achtung: Bei der Zugabe von Azolfungiziden verändert sich die Bienengefährlichkeit der
Insektizide!
Eine
Behandlung ist nur bei Überschreitung der Schadschwellen nötig!
Schädlingsart
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Befallsfeststellung
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Beobachtungszeitraum
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Schwellenwert
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Rapserdfloh
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Bonitur
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Auflaufen bis
2-Blattstadium
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10 % der Keim-/Laubblätter durch
Fraß zerstört
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Gelbschale
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Bis 6-Blattstadium
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50 Käfer je 3
Wochen
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Großer
Rapsstängelrüssler
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Gelbschale
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Ab Vegetationsbeginn bis Ende
Knospenbildung (ES 57)
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10 Käfer pro Schale in 3
Tagen
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Gefleckter
Kohltriebrüssler
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30 Käfer pro Schale in 3
Tagen
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Rapsglanzkäfer
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Zählen am Haupttrieb oder abklopfen
in Schale
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Mitte Knospenbildung (ES
53-55)
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Schwacher Bestand: 4
Käfer/Pfl.
Wüchsiger Bestand: 8
Käfer/Pfl.
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Ende Knospenbildung bis Beginn
Blüte (ES 57-61)
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Schwacher Bestand: 5
Käfer/Pfl.
Wüchsiger Bestand: 10
Käfer/Pfl.
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Kohlschotenrüssler
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Abklopfen in Schale
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Blüte (ES 61-65)
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1 Käfer / Pflanze
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Kohlschotenmücke + Kohlschotenrüssler
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Beobachtung am
Feldrand
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Blüte (ES 61-65)
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1 Mücke / 4 Pflanzen und 1
Käfer / 2 Pflanzen
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In intensiven
Rapsfruchtfolgen (z.B. jedes 3. Jahr Raps auf der Fläche) kann eine Blüten-Fungizidbehandlung nötig sein. Diese kann z.B.
mit Cantus Gold, Symetra, Propulse usw. erfolgen. Nutzen Sie hierzu auch gerne die Entscheidungshilfe SkleroPro (https://isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/raps/sklerotinia)
In weiteren
Rapsfruchtfolgen ist in der Regel bei der derzeitigen Witterung keine Fungizidbehandlung nötig.
Wintergetreide
Der
Krankheitsdruck in Winterweizen und Wintergerste ist allgemein sehr gering, sodass eine Fungizidbehandlung in der Regel nicht notwendig
ist.
Die
Wintergerste schiebt je nach Sorte bereits das Fahnenblatt. Hier wird eine einmalige Behandlung zum Grannenspitzen
ausreichen. Zur Bekämpfung von Ramularia sind die Chlorthalonil-Mittel Amistar Opti oder Zankeo Opti geeignet. Bei auftretenden
Blattflecken/Netzflecken können Tankmischungen mit Carboxamiden gefahren werden, z.B. Aviator Xpro + Amistar Opti oder Elatus Era +
Amistar Opti.
Wachstumsreglermaßnahmen können in sehr üppigen Beständen, bzw. bei Gülledüngung
notwendig sein.
Auf
Grund der derzeitigen Witterung sollten nur moderate Aufwandmengen zum Einsatz kommen.
Bei
gestressten Beständen, z.B. durch hohe Aufwandmengen von Herbiziden oder Trockenheit, ist im Moment noch keine Behandlung
nötig.
Bei
Winterweizen kann jetzt noch (Beginn des Längenwachstums) ein CCC-Präparat mit 0,5 – 1 l/ha eingesetzt
werden. Wenn der 1. Knoten fühlbar ist, bietet sich eine Kombination der Wirkstoffe CCC und Trinexapac (z.B. in Moddus) an (z.B 0,5
L/ha CCC + 0,2 – 0,3 l/ha Moddus). Bei weiter entwickelten Beständen können nur Produkte wie Moddus, Prodax, etc.
angewendet werden.
In Wintergerste ist der optimale Behandlungstermin das
BBCH-Stadium 31-32, die ersten 2 Knoten sind also sichtbar. Hier können Produkte wie Moddus, Countdown, Prodax oder auch Camposan
eingesetzt werden. Orientieren sie sich auch hier eher an den unteren empfohlenen Aufwandmengen, mehrzeilige Gerste etwas
mehr.
Sommergetreide
Bei früh gesäter Sommergerste sollte man den Fuchsschwanz im Auge behalten. Sofern noch nicht
geschehen, kann mit 0,9 l/ha Axial die Bekämpfung durchgeführt werden (sofern der Ackerfuchsschwanz drei Blätter hat).
Gegen Unkräuter kann auf bewährte Mittel wie z.B. Biathlon 4D oder Pointer Plus gesetzt werden.
Im Hafer steht nach wie vor kein Gräsermittel zur Verfügung. Hier besteht nur die Möglichkeit
die Nebenwirkung auf Gräser von Concert SX zu nutzen.
Ackerbohnen/Erbsen
Die Bestände
sollten auf Schäden durch Blattrandkäfer kontrolliert werden. Bei starkem Befall kann z.B. Karate Zeon eingesetzt werden.
Soja
Die Aussaat steht bevor.
Zur Aussaat sollte die Bodentemperatur optimal bei 10 °C liegen, um einen zügigen Feldaufgang zu
gewährleisten.
Mais
Die Aussaat ist im
Gange. Optimal für die Aussaat sind Bodentemperaturen zwischen 8 und 10 °C.
Mit
Mesurol behandeltes Saatgut sollte in diesem Jahr möglichst vollständig ausgesät werden, eine Wiederzulassung des
Wirkstoffes wird derzeit nicht erwartet.
Vorsorglich müssen folgende Schutzmaßnahmen
hervorgehoben werden:
-
Beim Umgang mit Maissaatgut, das mit
Mesurol flüssig behandelt wurde, geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.
-
Frauen im gebärfähigen Alter
müssen den Kontakt (z.B. beim Beladen oder Säen) mit Saatgut, das mit Mesurol flüssig behandelt wurde, vermeiden.
Herbizidmaßnahmen
im Vorauflauf können z.B. mit Quantum durchgeführt werden. Für Vorauflauf bis früher Nachauflauf können z.B.
Adengo oder Spectrum + Stomp Aqua zum Einsatz kommen. Um Wirkungsminderungen zu vermeiden, sollte beim Einsatz von Bodenherbiziden auf
ausreichend Bodenfeuchte geachtet werden!
Allgemeiner Hinweis
Achten
Sie auf das Zulassungsende und die Aufbrauchfristen der Pflanzenschutzmittel. Bei Mitteln mit kurzen Restlaufzeiten sollte darauf geachtet
werden, dass eventuelle Restmengen rechtzeitig aufgebraucht werden um unnötige Entsorgungskosten zu vermeiden.
Terminhinweis
Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz
Mittwoch, 08. Mai 2019, um 10 Uhr in
Gäufelden-Tailfingen