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Ackerbauinfos

Raps

Der Raps befindet sich in der Blüte. Bei engeren Fruchtfolgen (Anbau einer Sklerotinia-anfälligen Kultur ca. alle 3 Jahre) zeigen die Prognosemodelle derzeit eine ansteigende Infektionsgefahr. Liegt der Anbau einer Sklerotina-anfälligen Kultur (z.B. Raps, Soja, Erbsen, Ackerbohnen, Kartoffeln, Sonnenblumen) 4 oder mehr Jahre zurück, besteht im Moment noch ein geringes Infektionsrisiko. 

Zur Behandlung in Schutzgebieten (Landschafts-, FFH-, Vogelschutzgebiete,…) ist neben der Warndienstnutzung auch die Nutzung eines Prognosemodells notwendig. Nutzen Sie in diesem Fall die schlaggenaue Sklerotinia-Prognose unter www.isip.de. Eine Anmeldung und Nutzung ist für Betriebe in Baden-Württemberg kostenlos.

Bei Bedarf stehen Fungizide wie z.B. Aziza, Cantus Gold, Propulse, Zenby flex zur Verfügung. Zur Reduzierung von Durchfahrtsverlusten und zum Schutz von Honigbienen und anderen Nützlingen sollten alle Mittel nur in den Abendstunden eingesetzt werden. Eine Insektizidmaßnahme gegen Schotenschädlinge ist in unserem Gebiet meist nicht notwendig.

 

Wintergetreide

Die Wintergerste schiebt oft schon das Fahnenblatt. Auf den unteren Blattetagen findet man teilweise Infektionen mit Netzflecken und/oder Rhynchosporium, die aber in den meisten Fällen nicht behandlungswürdig sind. Bei uns ist nach wie vor die Ramularia die vorherrschende Krankheit, die auf den ertragsrelevanten Blattetagen vorkommt. Zur Bekämpfung stehen auch in diesem Jahr die Mittel Folpan und Amistar Max per Notfallzulassung zur Verfügung. Eine Vorgabe der Notfallzulassung ist die Kombination mit den Wirkstoffen Prothioconazol (z.B. in Ascra Xpro, Elatus, Era, Traciafin, etc.) oder Mefentrifluconazol (Markenname Revysol, z.B. in Balaya, Revytrex). In den letzten Jahren waren Behandlungen um BBCH 49 (Pinselstadium) am erfolgreichsten gegen Ramularia und andere Blattkrankheiten. Wenn auf den unteren Blattetagen schon Krankheiten in bekämpfungswürdigem Umfang auftreten kann aber auch schon ab BBCH 39 die Einmalbehandlung erfolgen. Der Bekämpfungsrichtwert laut Leitlinie für den Integrierten Pflanzenschutz im Getreidebau ( https://www.nap-pflanzenschutz.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/IPS/Integrierter_Pflanzenschutz/Leitlinien_IPS/Getreide.pdf ) für Netzflecken liegt z.B. bei 20% befallenen Pflanzen. Ermittelt wird er an den 3 obersten Blättern anhand einer Linienbonitur im Bestand (5 Pflanzen an mind. 5 Stellen alle 20 Schritte).

Der Winterweizen befindet sich im Schossen. Auch hier findet man oft in den unteren Blattetagen Infektionen mit Septoria. Meist ist der Befall auch hier noch nicht behandlungswürdig. 


 

Sommergetreide

Im Sommergetreide werden durch den Regen vielerorts Unkräuter aufgelaufen sein. Wo noch nicht geschehen, kann eine Behandlung mit den bewährten Mitteln durchgeführt werden (Mittel siehe Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2022“ S. 56).

 

Soja

Bei schon erfolgter Aussaat kann die derzeit vorhandene Bodenfeuchte oder möglicher Regen am Wochenende bei Befahrbarkeit der Flächen für Vorauflaufbehandlungen genutzt werden. In den vergangenen Jahren haben sich Artist (1,5 – 2kg/ha) oder die Kombination aus Sencor liquid + Spectrum + Centium als breitwirksame Mischung bewährt. Weitere Möglichkeiten finden sich auf S. 68 im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2022“. Bitte beachten dass der enthaltene Wirkstoff Metribuzin nicht in allen Sorten verträglich ist.

Auch Blindstriegeln ist eine effektive Methode, allerdings dürfen die Keimlinge der Sojapflanzen nicht beschädigt werden. Wenn die Böden abgetrocknet und wieder schüttfähig sind, sollten die Keimlinge noch mindestens 2 cm tief im Boden sein damit sie nicht beschädigt werden.

Wenn die Aussaat noch ansteht muss auf eine ausreichende Abtrocknung der Böden gewartet werden um Verdichtungen zu vermeiden.

 

Mais

Ähnlich wie bei Soja kann bei schon erfolgter Aussaat eine Vorauflaufbehandlung in Betracht gezogen werden. Es stehen verschiedene Mittel zur Auswahl, z.B. Activus SC / Stomp, Spectrum, Adengo, Quantum. Die Wirkung auf Unkräuter können Sie auf S. 76 der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2022“ entnehmen.

Wenn noch keine Aussaat erfolgt ist, kann gekeimtes Unkraut nach einer Abtrocknung der Böden mechanisch vor der Saat bekämpft werden.

Beim Mais bietet sich zur Unkrautbekämpfung im Nachauflauf natürlich auch eine Hacke an. 

Sonstiges 

Achten Sie auf die Gewässerabstände der eingesetzten Mittel. Verschiedene Mittel haben auch bei 90% Abdriftminderung noch Gewässerabstände von 10m oder 20m.

Prüfen Sie hierzu die aktuelle Gebrauchsanleitung der Mittel. Achten Sie bei der Applikation entlang von Gewässern auf den korrekt eingestellten Arbeitsdruck, um die entspreche Abdriftminderungsklasse der Düsen auch zu erreichen. Am besten Dokumentieren Sie den Arbeitsdruck bei Ihren Pflanzenschutzaufzeichnungen.

Bitte denken Sie auch an die Aufzeichnung der Düngemaßnahmen pro Schlag oder Bewirtschaftungseinheit innerhalb von 2 Tagen nach der Düngung. Die Aufzeichnung kann in Ihrer Ackerschlagkartei oder z.B. mit folgendem Merkblatt erfolgen: https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/site/pbs-bw-mlr/get/documents_E-2021725154/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Arbeitsfelder/Pflanzenbau/D%C3%BCngung/Merkblatt%20Aufzeichnung%20der%20D%C3%BCngung/Merkblatt%20zur%20Aufzeichnung%20der%20D%C3%BCngung.pdf

 

Veranstaltungen

Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz

04. Mai 2022, 10 Uhr in Gäufelden-Tailfingen

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz der Landratsämter Böblingen und Tübingen lädt alle Landwirte und Interessierte zur Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am Mittwoch, 04. Mai 2022, um 10 Uhr auf dem Zentralen Versuchsfeld in Gäufelden-Tailfingen ein.

Im Mittelpunkt stehen die aktuell anstehenden Maßnahmen in Getreide, Raps, Mais und Körnerleguminosen sowie die aktuell angebauten Sorten. Die Veranstaltung wird als zweistündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt. Anmeldungen bitte mit Name, Anschrift und E-Mail-Adresse unter Tel. 07031 663-2330 oder landwirtschaft-naturschutz@lrabb.de. 

Das Versuchsfeld ist wie folgt zu erreichen: Von Herrenberg in Richtung Gäufelden bis zur Ausfahrt „Öschelbronn / Tailfingen“. Dann links ab in Richtung Tailfingen und in den ersten asphaltierten Feldweg rechts abbiegen.

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