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Ackerbauinfos

Raps

Im Moment zeigt sich an einigen Schlägen ein verstärkter Zuflug von Rapsgflanzkäfern. Der Raps befindet sich aktuell im Knospenstadium, vereinzelt gehen schon die ersten Blüten auf. Im Knospenstadium kann der Rapsglanzkäfer deutliche Schäden hervorrufen. Sobald die Blüten aufgehen (vermutlich über Ostern), besteht durch den Rapsglanzkäfer keine Gefahr mehr. Deshalb kontrollieren Sie den Befall an den Pflanzen (an 5 Stellen im Schlag jeweils 5 Pflanzen). Die Schadschwelle liegt hier bei 

·         > 10 Käfer pro Pflanze bei guten Rapsbeständen oder

·         > 5 Käfer pro Pflanze bei schwachen Rapsbeständen.

Bei Überschreitung der Schadschwelle können z.B. die B4-Mittel Mospilan SG, Danijri, Mavrik Vita oder Evure eingesetzt werden. Bei Mospilan SG /Danjiri besteht die Gefahr, dass die Grenzwerte im Honig schnell überschritten werden. Achten Sie deshalb darauf, das Mittel in den Abendstunden zu spritzen und möglichst vor der Blüte.

Achtung: Bei der Zugabe von Azolfungiziden verändert sich die Bienengefährlichkeit der Insektizide!

Der Raps zeigt oft Frostrisse. Bei der derzeit wüchsigen Witterung sollten diese aber schnell verkorken und die Gefahr für Boytritis ist gering. Für die typische Fungizid-Blütenspritzung gegen Sclerotinia ist es aktuell noch zu früh. Lediglich in weit entwickelten Beständen mit starken Frostrissen kann über eine vorgezogene Blütenbehandlung nachgedacht werden. Als Entscheidungshilfe können Sie auch das Prognosemodell unter www.isip.de nutzen.

Eine Behandlung ist nur bei Überschreitung der Schadschwellen nötig! Bitte achten Sie besonders in den Schutzgebieten auf die Einhaltung des IPS+ und dokumentieren Sie im Falle einer Behandlung die Überschreitung der Schadschwelle. Die Dokumentation kann z.B. mit diesem Formblatt erfolgen:

https://ltz.landwirtschaft-bw.de/pb/site/pbs-bw-mlr/get/documents_E551782550/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Arbeitsfelder/Pflanzenschutz/Integrierter%20Pflanzenschutz/Zus%C3%A4tzliche%20landesspezifische%20Vorgaben/Ma%C3%9Fnahmenbl%C3%A4tter%20Ackerbau_DL/A_Rapssch%C3%A4dlinge%20-%20Dokumentation%20der%20%C3%9Cberwachungsma%C3%9Fnahmen.pdf



Wintergetreide

Die Wintergerste befindet sich im Schossbeginn. Bei der Wintergerste empfiehlt es sich, jetzt einen Wachstumsregler einzusetzen (z.B. Moddus, Moddevo, Countdown NT etc.). 

Der Weizen beginnt er sich zu strecken. Die meisten Weizensorten haben eine gute Standfestigkeit. Deshalb kann aus unserer Sicht mit Wachstumsregler noch abgewartet werden, evtl. kann dieses Jahr im Weizen komplett auf einen Wachstumsregler verzichtet werden (standfesten Sorten, wenig bis keine organische Düngung (geringe Nachlieferung aus dem Bodenvorrat), geringe Bestandesdichte z.B. wegen später Saat).  In den IPSplus-Schutzgebieten kann damit die Wahlmaßnahme „Verzicht auf Wachstumsregler in Getreide“ eingehalten werden.

In Roggen und Dinkel (v.a. langstrohige Sorten) kann ein Einsatz von Wachstumsregler sinnvoll sein. Im Dinkel ist die Mittelauswahl sehr eingeschränkt. Hier haben nur Manipulator, Countdown NT, Moddus, Camposan Top oder Prodax eine Zulassung.

Der Krankheitsdruck ist ebenfalls durch die trockene Witterung im Moment nicht hoch und es sind noch keine Fungizidmaßnahmen nötig. Die Krankheiten auf den unteren, absterbenden Blättern sind nicht ertragsrelevant.

 

Sommergetreide

Kontrollieren Sie die Bestände regelmäßig auf auflaufende Unkräuter.

In der Sommergerste kann bei auftretenden Ungräsern mit 0,9-1,2 l/ha Axial 50 behandelt werden. Im Hafer steht aktuell kein Gräsermittel zur Verfügung. Gegen Unkräuter kann auf bewährte Mittel wie z.B. Biathlon 4D oder Pointer Plus gesetzt werden. Bei Unkräutern kann aber häufig mit der Behandlung noch abgewartet werden, da diese vielerorts jetzt erst auflaufen.

Wenn Sie die die Möglichkeit haben, bietet sich bei den derzeitigen Bodenbedingungen auch der Einsatz eines Striegels an. Auf Flächen mit moderatem Unkrautdruck kann dadurch evtl. komplett auf eine Herbizidmaßnahme verzichtet werden.

 


 

Veranstaltungen

Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz

20. April 2022, 10 Uhr in Gäufelden-Tailfingen

Das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz der Landratsämter Böblingen und Tübingen lädt alle Landwirte und Interessierte zur Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am Mittwoch, 20. April 2022, um 10 Uhr auf dem Zentralen Versuchsfeld in Gäufelden-Tailfingen ein. 

Im Mittelpunkt stehen die aktuell anstehenden Maßnahmen in Getreide, Raps und Körnerleguminosen sowie die aktuell angebauten Sorten. Die Veranstaltung wird als zweistündige Fortbildung für die Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt.

Anmeldungen bitte mit Name, Anschrift und E-Mail-Adresse unter Tel. 07031 663-2330 oder landwirtschaft-naturschutz@lrabb.de. 

Das Versuchsfeld ist wie folgt zu erreichen: Von Herrenberg in Richtung Gäufelden bis zur Ausfahrt „Öschelbronn / Tailfingen“. Dann links ab in Richtung Tailfingen und in den ersten asphaltierten Feldweg rechts abbiegen.

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